Frostige Geschichte

Mehr als 100 Jahre Eissport in Füssen

Samstagnachmittag 1961 in Füssen. Ein Wow-Moment: Über 16.000 Zuschauer sitzen bis in die Baumwipfel hinauf, um das Eishockeyspiel des Eissportvereins Füssen (EVF) gegen eine kanadische Mannschaft im damaligen Kobelstadion zu sehen. So viele wie nie zuvor und mehr Einwohner, als die Stadt damals hatte – alle Häuser müssen leergefegt gewesen sein. 

Am Kobelhang wurden über Jahrzehnte Triumphe gefeiert und Niederlagen betrauert, denn Füssen hat nationale und internationale Eishockeygeschichte geschrieben und vermutlich gab es nirgendwo anders mehr Fans an ein und demselben Ort als hier. Damals mittendrin im Geschehen: Der sechsjährige Reiner Zenzs. Sein Herz klopft, die Hände sind feucht, er fiebert für seine Mannschaft, die dann leider doch 1:9 und damit haushoch gegen die Kanadier verliert. 

Die Spiele des EV Füssen haben Zenzs geprägt, sie waren die Initialzündung für seine Sammelleidenschaft, die ihn schon als Schulkind packte. „Ich habe in Füssen-West gewohnt und die singenden Menschenmassen schon eine Stunde vor Spielbeginn gehört. Das hat mich begeistert und mitgerissen. Lange Zeit hieß es in Füssen, dass man hier Schlittschuhe bekommt, bevor man überhaupt geboren ist. Deshalb finde ich es so wichtig, diese Geschichte zu dokumentieren." 

Sein Vater war Kassier beim EV Füssen und hatte alte Protokolle gesammelt. Er selbst spielte er in der Schülermannschaft Eishockey und war im Sommer Balljunge am Tennisplatz, auf dem viele Eishockeyspieler trainierten. So entstanden über Jahre immer neue Kontakte. „Dass ich alles zur Geschichte des EV Füssen sammle, hat sich irgendwann herumgesprochen und die Leute kontaktieren mich, wenn sie etwas Interessantes finden." 

Alte Spielerschlittschuhe, Trikots, Medaillen, Pokale, Fotos und Zeitungsausschnitte - Reiner Zenzs ist stolz auf diesen umfangreichen Schatz, den er erstmals 2022 zum 100-jährigen Jubiläum des EV Füssen in einer Ausstellung präsentiert hat. Momentan ist seine Sammlung in einem Nebenraum der Vereinsgaststätte am Eisstadion zu sehen, bald bekommt er einen eigenen Ausstellungsraum mit mehr Platz. „Ich bin einfach begeistert von der Geschichte des Vereins, er ist europaweit einer der ältesten Vereine. Einzigartig ist, dass die Mannschaften in Füssen bis 1973 ohne auswärtige Kontingentspieler auskamen und nur aus eigenen Leuten bestanden."

Begonnen hatte alles mit paar Eissportfreunden, die sich regelmäßig auf dem Mittersee beim Badecafé trafen. "Zur Pflege des Eissports und der Heranziehung der Jugend zu tüchtigen Eisläufern" wurde 1922 im Hotel Sonne in Füssen ein Verein gegründet und zwei Jahre später auch turniergerecht Eishockey gespielt. 1929 holte sich die Mannschaft in Oberstdorf erstmals den Bayerischen Meistertitel. 

In der Mitte des Mannschaftsfotos ragt Walter Leinweber heraus, der nach dem Sieg in Oberstdorf in die Eishockey-Nationalmannschaft berufen und zu einer Torwart-Legende wurde. Der Name Leinweber ist eng mit der Geschichte des Eissports in Füssen verknüpft: Walter Leinwebers Vater, der Münchner Architekt Rudolf Leinweber, war Anfang des 20. Jahrhunderts in die Lechstadt übergesiedelt und prägte mit seinen Häusern das Füssener Viertel zwischen der Augusten- und Rupprechtstraße. Sein anderer Sohn, Bruno Leinweber, gründete die Füssener Eishockeymannschaft und trainierte sie autodidaktisch zu den ersten Erfolgen. 

1930 stiftete ein Onkel der Familie aus den USA den Leinweber-Pokal, damit Füssen auch gegen internationale Mannschaften spielen konnte. „Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Pokal in einem Füssener Vorgarten vergraben, damit ihn die Amerikaner während der Besatzungszeit nicht beschlagnahmen konnten. Dann war er lange verschollen, bis ich einen Anruf aus der BLZ-Arena bekam, wo er unbeachtet in einem Verschlag stand", erzählt Zenzs, der daraufhin dessen Geschichte recherchierte. „Der Pokal für die erste Deutsche Meisterschaft nach dem Krieg wurde aus Fliegerraketen gebaut, weil man nichts anderes hatte."

Der Verein war meist knapp bei Kasse, denn die Schuldenlast durch den Bau einer Kunsteisbahn und eines Stadions Ende der 1940er Jahre war groß. Zum Glück gab es immer wieder Mäzene, die den Verein unterstützten. An die Stelle der Leinwebers trat 1955 Raphael Rainer von Thurn und Taxis (2.v.l.), der mit seiner Familie in Schloss Bullachberg in Schwangau lebte und so sehr für Eishockey brannte, dass er den Thurn und Taxis-Pokal stiftete und Vereinspräsident wurde. Sein Enkel ist heute ebenfalls im Verein engagiert. 

So erzählt fast jedes Sammelobjekt eine andere kleine Geschichte, wie der Gesichtsschutz der Spieler früher und heute oder das Telegramm des Kanadiers Frank Trottier (rechtes Bild, oben links), der 1952 als Trainer nach Füssen kam und darin schrieb, dass er doch bitte mit dem Taxi vom Flughafen München-Riem abgeholt werden möge. Er legte nicht nur mit seinem technischen und taktischen Können den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Vereins, sondern verstand es, den Spielern Kampfgeist einzuimpfen und sie zu Höchstleistungen zu motivieren.

Nach 1949 holte die Füssener Mannschaft mit Trottier am Ende der Saison 1952/53 den nächsten Deutschen Meistertitel - und so ging es weiter. „In den 1950er Jahren ist der Stern des EV Füssen erst richtig aufgegangen. Die Mannschaft gewann sieben Deutsche Meistertitel in Folge, das ist bis heute ein unerreichter Rekord", berichtet Reiner Zenzs. „Weitere acht kamen bis 1973 hinzu. Deshalb ist der Verein immer noch Nachkriegsrekordmeister.“ 

Das waren aber längst nicht alle Triumphe, die die erfolgreichen Spieler erringen konnten. Eine der Vitrinen ist gefüllt mit Gold- und Silbermedaillen, Pokalen wie dem Spengler-Cup von Davos, dem Bonacossa-Cup aus Cortina oder dem Oberstdorfer Sommerschild, ein vergoldeter Silberpokal, der nach dreimaligem Gewinn in Serie fest an den EV Füssen ging. Olympische Spiele, Weltmeisterschaften, Europacups - die Liste der Erfolge ist lang. 

Auch das Silberne Lorbeerblatt liegt daneben – wegen seiner kleinen Größe fast unscheinbar. Es wurde Spielern der ersten Mannschaft 1963 vom damaligen Bundespräsidenten als höchste staatliche Auszeichung für ihre herausragenden sportlichen Erfolge verliehen. An den Wänden hängen zahlreiche Urkunden der bayerischen und deutschen Meisterschaften sowie Auszeichnungen der Nachwuchsteams. 

„1983 kam dann leider der Abstieg in die 2. Liga", erzählt Reiner Zenzs. „Viele Profis gingen zu anderen Vereinen und die ersten Kontingentspieler aus dem Ausland wurden von den Vereinen verpflichtet. Da konnte der EV finanziell nicht mehr mithalten, denn hier fehlten die großen Mäzene.“ So verlagerte sich der Eishockeysport überwiegend in die Großstädte.

Heute spielt die erste Mannschaft des EV Füssen in der 3. Liga - wieder mit vielen eigenen Leuten und Nachwuchstalenten aus Füssen, die tagsüber einen anderen Beruf ausüben oder noch zur Schule gehen, die also keine Profispieler sind. Ein wichtiges Ziel des EV Füssen war seit jeher die Nachwuchsförderung und darauf konzentriert sich der Verein auch heute intensiv. 

Aus der EVF-Talentschmiede sind in fast jeder Generation Spieler hervorgegangen, die den Sprung in erfolgreiche Erst- oder Zweitligateams, in die deutsche Nationalmannschaft oder ins Ausland geschafft haben. Wie der Torwart Thomas Greiss, der nicht nur für die Deutsche Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen antrat, sondern auch zahlreiche Engagements für die Eishockey Profiliga Nordamerika (NHL) hatte oder der 18-jährige Max Bleicher, der seit dem vergangenen Jahr in der höchsten Juniorenliga in Kanada spielt. 

Szenenwechsel. Ein paar Türen weiter ertönt das typische Tock-Dong-Zisch, wenn der Puck gegen die Bande knallt und die Schlittschuhe im Eis kratzen: Training der U20-Eishockeymannschaft des EV Füssen im Eishockey-Bundesstützpunkt Füssen. Die jungen Männer sind auf dem besten Weg, sich bis zum Saisonende in die höchste deutsche Nachwuchs-Liga (DNL) zu spielen - nicht nur aufgrund ihres Talents und eines intensiven Trainings, sondern auch wegen ihres erfahrenen Trainerteams. Georg Holzmann und Franz-Josef Baader haben schon zahlreiche Spieler auf ihrem sportlichen Weg begleitet und in der jetzigen U20 sehen sie großes Potential: „Die wollen wirklich höherklassig spielen. Sportlich gesehen wäre das mit der ersten Liga ein Riesenerfolg, aber dafür braucht es auch die entsprechenden finanziellen Mittel, daran könnte es scheitern", meinen die beiden. Ihr Rezept für ein erfolgreiches Training lautet schlicht: „Vorleben!" 

Mit Georg Holzmann als hauptamtlichem Trainer seiner Junioren-Mannschaft hat der EV Füssen im vergangenen Jahr ein Coup gelandet: Er gilt nicht nur als einer der erfolgreichsten und bekanntesten Eishockeyspieler Deutschlands, sondern auch als einer der renommiertesten Coaches für den Nachwuchs und hat diesen in Füssen schon einmal von 2009 bis 2012 trainiert. So kann der Verein sich weiter auf seine Kernkompetenz fokussieren: jungen Talenten eine hochklassige Ausbildung und damit die besten Voraussetzungen für eine sportliche Karriere zu bieten. Zuletzt trainierte Georg Holzmann elf Jahre das DNL-Team in Düsseldorf.

Aufgewachsen in Pfronten stand Holzmann dort auch erstmals auf dem Eis - allerdings nur deshalb, weil seine Schwester ihn als "Babysitterin" zum Eiskunstlaufen mitnehmen musste. Dass Pirouetten nicht sein Ding waren, merkte der Fünfjährige gleich, aber das Eis hatte es ihm trotzdem angetan. Sein Schwager Herbert Stowasser, ein erfolgreicher Eishockeyspieler der Nationalmannschaft, brachte ihm das Eislaufen und die Grundlagen des Eishockeysports bei. Mit sechs Jahren begann er beim EV Pfronten zu spielen, dazu kamen Skifahren, Fußball und Tischtennis, wo er mit 12 Jahren Schwäbischer Meister wurde. 

„Ich musste mich für eine Sportart entscheiden und vom Charakter her passte Eishockey einfach am besten zu mir, deshalb bin ich nach Füssen gewechselt. Ich war unglaublich stolz darauf in so einem Kultverein zu spielen, den Namen kannte man damals in der ganzen Welt." Sportlich gesehen war es die richtige Entscheidung, denn der EV Füssen wurde zu einem Karrieresprungbrett für den Sportler. 

Bereits mit 17 Jahren spielte Holzmann in der ersten Mannschaft des Vereins und damit auch gegen Eishockeygrößen wie Moskau. Kaum zu glauben, dass er nach der Realschule erst einmal eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellter bei der Stadt Füssen absolvierte - unter dem damaligen Bürgermeister und langjährigen Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes Otto Wanner, der ein großer Förderer des EV Füssen war und das Projekt des Bundesleistungszentrum in der Lechstadt 1972 initiierte.

In Füssen begann auch Holzmanns Profikarriere: Nach Abschluss seiner Ausbildung bekam er eine Anfrage, für die Düsseldorfer EG als Profi aufzulaufen. Finanziell zu dieser Zeit angeschlagen, konnte der EV Füssen sich nicht in der ersten Liga halten und "verkaufte" Georg Holzmann für 250.000 Mark nach Düsseldorf. Für die damalige Zeit war das eine große Ablöse. „Für mich war das ideal, ich wollte ja unbedingt Eishockey spielen und wäre sowieso gewechselt. Ich habe mich schnell zurechtgefunden und der Wechsel in eine Großstadt hat mir gut getan." Es sollten 17 Jahre Erfolgsgeschichte werden: Düsseldorf, Schwenningen, Mannheim und zehn Jahre Berlin, wo er 1997 nach 800 Partien seine Karriere in der höchsten deutschen Eishockeyliga mit 36 Jahren beendete. 

Seine kämpferische Art, seine harte Spielweise und sein selbstbewusstes Auftreten brachten Holzmann den Spitznamen "Eisenschorsch" ein. Den Namen mag er selbst aber gar nicht so gern, wie er zugibt. Er beschreibt sich als "hart, aber herzlich". Was seine Erfolge betrifft, ist der Pfrontener ziemlich bescheiden. Auf die Frage nach Fotos, Autogrammkarten und Pokalen, lacht er und meint: „Da muss ich erst mal im Keller nachschauen. Ich habe keine Siegervitrine im Wohnzimmer stehen." 

Die wichtigsten Erinnerungen an seine aktive Zeit verbindet er neben sechs Weltmeisterschaften mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Albertville und Calgary: „Das ist einfach das größte für einen Sportler. Beim Einmarsch der Athleten bei der Eröffnungsfeier in Albertville hatte ich von Anfang bis Ende eine Gänsehaut."

Herzklopfen und einen Adrenalinkick bekommt er ab und an auch beim Nachwuchstraining, verrät Georg Holzmann. Die Jungs hören auf ihn: Klare Vorgaben, klare Anweisungen, klare Regeln. Wer ihm beim Training zusieht, spürt sofort seine Begeisterung. „Ich bin ein Mannschaftssportler durch und durch. In Füssen wurde die Arbeit mit den Jugendlichen immer schon hochgehalten und es macht mir einfach wahnsinnig viel Spaß, meine Erfahrungen weiterzugeben. Außerdem bleibe ich dabei selber fit", meint der Eishockeytrainer.

„Er ist eindeutig ein Krieger", kommentiert Co-Trainer Franz-Josef Baader mit Blick auf Holzmann, der seit 44 Jahren im Verein ist und selbst viele Jahre in der Oberliga gespielt hat. „Man kann schon früh erkennen, was für einen Charakter jemand hat. Beim Eishockey muss man wirklich etwas wegstecken können. Nur die mit Ehrgeiz und Biss setzen sich durch. Gleichzeitig geht ohne Teamgeist und Spaß nichts. Insgesamt ist Eishockey eine sehr komplexe Sportart." 

Holzmanns größter Fan ist wahrscheinlich seine Tochter Anna, die oft am Spielfeldrand sitzt und beim Training zuschaut. Sie hätte selbst gerne Eishockey gelernt, aber „mein Papa hat es nicht erlaubt, weil es zu gefährlich sei", meint Anna und zieht kurz eine Schnute, bevor sie lacht. Immerhin zehn Prozent der 150 Juniorenspieler beim EVF sind Mädchen. Bis zur U17 spielen sie zusammen mit den Buben in einer Mannschaft. 

Auch die Karriere von Eishockeyspielerin Marie Delarbre begann beim EV Füssen. Sie hat ihren Arbeitsplatz im Anbau neben der großen Eisfläche und leitet den Bundesstützpunkt für Eishockey und Curling (BSP) in Füssen, einen Komplex mit drei Eissporthallen, die 1973 und 1990 gebaut wurden. Die ehemalige Eishockeyspielerin plant und organisiert die Trainings für Athleten des Bayerischen und Deutschen Eishockey-Bunds und des Deutschen Curling Verbands hier im Bundesstützpunkt und  tut alles dafür, diesen nicht nur bestmögliche Bedingungen für ihr Training, sondern auch für Camps und Turniere zu schaffen. 

Gleichzeitig koordiniert Delarbre Trainingseinheiten und Spiele des EV Füssen, dessen Heimspielstätte der BSP ist, sowie für diverse Hobbymannschaften, organisiert Eiszeiten und Führungen für Schulklassen und filmt und fotografiert für die Social Media-Kanäle des BSP.

In der Vergangenheit war der BSP Füssen schon Austragungsort für mehrere Junioren-Weltmeisterschaften. Delarbres Ziel ist es, den Bundesstützpunkt auch europaweit zu vermarkten und mehr Frauen- und Jugendmannschaften aus dem Ausland in die Stadt am Lech zu holen. „Wir wollen den Bundesstützpunkt moderner gestalten. Füssen ist ein toller Eishockey-Standort. Es gibt im Vergleich zu anderen Bundesstützpunkten in Großstädten weniger Verkehr und ausreichend Parkplätze vor dem Stadion, außerdem mit den Bergen viele Sportangebote im Freien. Zudem ist Eishockey im Allgäu sehr beliebt." 

Marie Delarbre ist ein Glücksfall für den Bundesstützpunkt, denn sie hat neben ihrem Master in Sportmanagement eine beeindruckende Karriere als Eishockeyspielerin hingelegt. Mit sechs Jahren zog die Aalenerin mit ihren Eltern nach Füssen, bald darauf stand sie das erste Mal auf dem Eis. „Ein Schulfreund hat mich zum Eishockey-Training mitgenommen. Das Eislaufen und die Geschwindigkeit haben mich einfach fasziniert und mir hat das unglaublich viel Spaß gemacht." 

Dass daraus einmal eine professionelle Sportkarriere werden könnte, war von ihr nicht geplant. Doch bereits mit 16 Jahren wurde sie in die U16-Frauen-Nationalmannschaft berufen und durfte als Stürmerin an ihrer ersten Weltmeisterschaft teilnehmen. Dabei stach sie mit ihrem Talent und ihrem Ehrgeiz heraus und bekam erste Anfragen für Engagements unter anderem aus den USA. Gleich nach dem Abitur ging sie über den großen Teich und studierte neben ihren Eishockeyeinsätzen in Minnesota und später in Boston Sportmanagement. Nach ihrem Master kehrte sie nach Deutschland zurück und war fünf Jahre Sportsoldatin in der Sportfördergruppe der Bundeswehr.

Engagements als professionelle Eishockeyspielerin hatte sie in Deutschland, Schweden und den USA. Sie wurde mehrfach Deutsche Meisterin unter anderem mit dem ESDC Memmingen und mit dem ERC Ingolstadt. „Eishockey ist ein großer Teil meines Lebens und ich habe mich damit identifiziert. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, nach Füssen zurückzukommen und mit "meinem" Sport zu tun zu haben. Hier hat alles angefangen und ich weiß, worauf es ankommt. " 

Besonders viel Spaß macht ihr die Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern. „Im Sport habe ich gelernt, was man alles erreichen kann, wenn man zusammenarbeitet und zusammenhält. Das ist bei der Arbeit ganz ähnlich. Wir arbeiten als Team an und für etwas. Da kann ich meinen Teamgeist und meinen Ehrgeiz gut einsetzen." Ganz aufgehört mit dem Eishockey hat Delarbre aber nicht, in ihrer Freizeit spielt sie mit dem ESC Kempten in der Bayernliga der Frauen. 

Einer der nächsten großen Aufgaben im Bundesstützpunkt ist die Modernisierung der Eissportanlage, denn die Instandhaltung der zwei Eishallen gehört ebenso zu ihren Aufgaben. Zusammen mit dem technischen Leiter Sven Steinhauser bespricht sie, wie diese energieschonender betrieben werden kann. „Wir haben hier den Luxus von zwei Eisflächen für Eishockey und einer Curlingfläche und wir sind dankbar, dass die Stadt Füssen die Gesamtkosten dafür trägt. Vielen ist nicht bewusst, wieviel so eine Eishalle an Gas, Wasser und Strom kostet. Wir wollen Lösungen finden, wie wir Kosten einsparen können, zum Beispiel mit einer hocheffizienten Kälteanlage und einer Wärmepumpe." 

Über 100 Jahre Siege, Titel und Niederlagen: Der EV Füssen hat den Namen der Stadt mit seiner beeindruckenden Eishockey-Geschichte und seinen Talenten in die Welt hinausgetragen. Und wenn es mit dem Nachwuchs so erfolgreich weitergeht, fragen sich die Menschen am anderen Weltende vielleicht: Wo liegt denn dieses Füssen, wo die starken Spielerinnen und Spieler herkommen? Einfach mal vorbeikommen! 

Zurück zur Übersicht

Infomaterial

Prospekte, Ortspläne, Karten und Broschüren online anschauen, downloaden oder bestellen – kostenfrei.

Ein kleiner Prospektstapel