Verborgene Kulturschätze

Verborgen hinter St. Mangs Klostermauern

Na, was könnte das wohl sein? Zwei alte Holzstücke? Aber warum werden diese ausgerechnet in einer Museumsvitrine präsentiert?

Die Ausstellungsstücke erzählen von einer unterirdischen Geschichte: Wie es in der Stadt Füssen um die Wasserversorgung vor 300 bis 500 Jahren bestellt war. So alt mag dieses Stück einer Brunnenleitung sein, ein sogenannter Deichel, der unter der Erdoberfläche vergraben war und 1985 gefunden wurde. Durch solche Holzleitungen wurde Wasser zu den städtischen Brunnen transportiert und so die Bewohner der umliegenden Häuser versorgt. Zuständig war dafür ein Brunnenmeister: Ein Handwerker, der ständig damit beschäftigt war, die Leitungen zu inspizieren und auszutauschen und der hohes Ansehen genoss.

Außerdem erzählt das Exponat auch von der mühsamen Herstellung der Deichelleitungen: „Rund sechs Stunden brauchte man für ein vier Meter langes Stück. In Faulenbach gab es noch eine darunterliegende Holzkonstruktion. Es war also sehr aufwändig, Leitungen zu verlegen“, meint Dr. Isabelle Schwarz, die Leiterin der Füssener Museen und sieht darin auch einen Verweis in die Zukunft: „Was bedeutet Wasser heute für uns? Wie gehen wir mit diesem wichtigen Lebensmittel um? Welche Auswirkungen hat die Klimakrise? Aus so einem Fundstück ergeben sich viele spannende Fragen.“

Der alte Deichel ist nur ein Beispiel, was für Kunst- und Kulturschätze in den Depoträumen des Museums der Stadt Füssen lagern und dort auf ihren großen Auftritt warten. Der Deichel hat es geschafft. Er ist derzeit in der Sonderausstellung „Staunen und Wissen“ im ehemaligen Benediktinerkloster St. Mang zu sehen und würde sich, wenn man durch die Vitrine „hinschnuppern“ könnte, auch geruchstechnisch als Geschichtenerzähler entpuppen. Denn das Holz verströmt einen leichten Schwefelgeruch und verweist damit auf die Schwefelquellen im Faulenbacher Tal bei Füssen. Sie waren durch den Gipsabbau unter Regie des Klosters Sankt Mang zu Tage getreten und gaben dem durch das Tal laufenden „Fohlbach“ seinen Namen.

 

So macht die Ausstellung Lust darauf, die Stadt und die Umgebung mit ihrem reichen kulturellen Erbe einmal auf andere Weise zu erkunden: Über Gemälde und Grafiken, Instrumente, Schilder, Landkarten oder eine Fahne. Jedes dieser in der für die Ausstellung ausgewählten Einzelobjekte berichtet als Zeitzeuge vom Leben und Wirken in der über 700 Jahre alten Stadt am Lech – vom einflussreichen Kloster, vom Handwerk, aber genauso vom Alltag der Menschen.

Nur ein sehr kleiner Teil der gesamten Archivsammlung kann in den verschiedenen Sonderausstellungen im Museum der Stadt Füssen gezeigt werden – und so schlummert im nicht öffentlich zugänglichen Museumsdepot auch vieles, das wichtig für die Erforschung der Stadtgeschichte ist und darüber hinaus definitiv ausstellungswürdig wäre. Ein Depot ist also alles andere als eine Abstellkammer, sondern eher ein „unsichtbares“ zweites Museum und ein Wissensschatz.

Isabelle Schwarz ist es deshalb wichtig, Stücke aus diesem Fundus immer wieder in Sonderausstellungen zu zeigen und erlebbar zu machen. „Die aktuelle Ausstellung ist für mich wie eine Wunderkammer. Da spielt der Moment des Staunens eine Rolle, da werden Emotionen geweckt und es gibt mir auch einen Impuls, weiter zu forschen und in die Tiefe zu gehen.“

Als die gebürtige Bremerin im letzten Jahr vom Sprengel Museum Hannover nach Füssen kam, startete sie sofort mit den Planungen für den Umzug in das neue Depot die städtischen Museen. Um die historischen „Schätze“ optimal zu verwahren und für die Zukunft zu erhalten, brauchte es mehr Platz, Lichtschutz und stabile Klimaverhältnisse. Deshalb zogen sie in ein neues Außenlager um. „In diesem ist das reiche kulturelle Erbe von Stadt und Region nun gesichert und wird unter konservatorisch optimalen Bedingungen aufbewahrt.“ Denn bisher lagerten die vielen Kulturgüter an verschiedenen Stellen im ehemaligen Klosterkomplex. Übrig geblieben ist dieses Zwischenlager für Stücke, die noch nicht gereinigt und auf Schadbefall untersucht werden konnten.

Der Umzug war ein umfangreiches logistisches Unterfangen, wie sich die Museumsleiterin erinnert, an dem auch das Museumsteam beteiligt war. „Dieser Umzug war für mich eine Gelegenheit, den gesamten Depotbestand einmal zu sehen und darüber in die komplexe Geschichte der Stadt einzutauchen."

So wählte die Museumsleiterin beim Depotumzug Objekte für die geplante Ausstellung „Staunen und Wissen“ aus, die möglichst aussagekräftig für wesentliche Sammlungsbereiche sind oder Kleinode aus der Stadtgeschichte darstellen. Darunter sind auch Lieblingsstücke von Mitarbeiterinnen. Isabelle Schwarz hat es besonders diese aufwändig gearbeitete Zunftfahne der Bäckerinnung von 1774 angetan. Ein Prachtstück aus glänzender Seide und mit zwei eingenähten Gemälden, das Bild auf der Vorderseite zeigt die Krönung Mariens und die Dreifaltigkeit mit Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist.

Ein spannendes Objekt für die Ausstellung ist auch diese Karte von Sebastian Münster, die er 1558 anfertigte und die einer der ersten Versuche war, die Region Bayerisch-Schwaben darzustellen. Münster stützte sich dabei auf mündliche und schriftliche Reiseberichte sowie auf bereits vorliegende Karten. Auf diese Weise versuchte er, die Welt zu „ordnen“ und erschuf eine ganze Kosmologie.

Eines der ältesten Ausstellungsstücke geht bis in die Römerzeit zurück. Die Münze aus unedlem Metall, ein sogenannter Sesterz, war die Hauptrecheneinheit der Römischen Republik. Er war zwar als Zahlungsmittel über Jahrhunderte in Gebrauch, unterlag aber der Inflation und verlor stetig an Wert und Gewicht. In der frühen Kaiserzeit entsprachen sie etwa einem Viertel des Tageslohns eines Arbeiters und waren im Gegensatz zu den Gold- oder Silbermünzen vor allem bei ärmeren Bevölkerungsschichten im Umlauf.

Diese Arme Seelen-Tafel zeigt ein Stück Volksfrömmigkeit, und so mancher Füssener mag sich vielleicht noch darin erinnern, dass sie eine Hausfassade in der Altstadt zierte. Die Darstellung mit der Gottesmutter Maria und den verlorenen Seelen im Fegefeuer sollte die Kirchgänger einerseits daran erinnern, für die Verstorbenen zu beten, damit sie von ihren Sünden befreit würden. Anderseits sollten die Vorübergehenden durch die Szene an ihre eigene Sterblichkeit und die Konsequenzen eines „sündenhaften“ Lebens erinnert werden.

Ein ganz anderes Kapitel städtischen Lebens machen diese bunten Schießscheiben auf – allesamt Auftragsarbeiten, „in die sich durch die Schusslöcher ein Ereignis eingebrannt hat“, meint Isabelle Schwarz und verweist auf die Vielfalt der Motive, mit der die Scheiben zu besonderen Anlässen bemalt wurden. „Hier ist auch gut zu sehen, wie es dem einen Maler leichter als dem anderen fiel, mit dem runden Format zurechtzukommen. Dass dies nicht einfach ist und einiges an Überlegung erfordert, können Gäste der Ausstellung direkt ausprobieren: runde Kartons und Stifte laden dazu ein.“ Mitten ins Schwarze konnten die Schützen sprichwörtlich bei einer Scheibe treffen, die der Teufel auf seinem Rücken trägt – und ganz offensichtlich hat das auch einer von ihnen geschafft.

Sehr reduziert im Gegensatz zu den Schießscheiben muten diese schlichten Schilder an, sofern sie von den Besuchern tatsächlich als Exponat der Ausstellung erkannt werden. Die Museumsleiterin hat sie mit einem Augenzwinkern in die Schau gebracht, doch ohne Geschichte sind sie nicht – ganz im Gegenteil. Sie weisen auf eine wichtige Einrichtung der jüngeren Füssener Geschichte hin. Das Layout für die Schilder, die zum Wegeleitsystem im ehemaligen Füssener Schwimmbad gehörten, stammt von Otl Aicher, der es ursprünglich für die Austragungsstätten der Olympischen Spiele 1972 in München entworfen hatte.

„Ich finde es toll, dass in Füssen etwas von der weltbewegenden Grafik des Designers zu finden ist. Aicher hat gezeigt, dass auch ein weißer Raum ein wichtiges Gestaltungselement sein kann.“ Dass die Zusammenstellung der Objekte im Raum auch mal Verwunderung auslösen kann, kann die Museumsleiterin verstehen. „Das ist Moment, der Lust machen kann, mehr zu erfahren!“ 

Ein Herzensanliegen ist der Museumsleiterin, für das Museum im Kloster St. Mang neue museumspädagogische Angebote zu entwickeln und damit auch Kinder und Jugendliche zu erreichen. So gibt es auch in jedem Raum der Sonderausstellung Angebote zum Mitmachen und Aktiv-Werden. Besucher können sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit den Stücken aus dem Füssener Depot auseinandersetzen. Darüber hinaus vermitteln Workshops Wissen um alte Handwerke und Fertigkeiten. Das, was in der Ausstellung erlebt und gesehen wird, kann anschließend in die eigene praktische Umsetzung einfließen. Immer steht dabei immer steht das Original im Mittelpunkt. „Wir sind so stark mit Digitalem konfrontiert, und oft werden diese historischen Räume mehr als Selfie-Kulisse gesehen. Dabei sind sie so viel mehr als das. Ich möchte, dass Kinder und Jugendliche aus Füssen und der Region, aber natürlich auch alle anderen Besuchergruppen wissen, was wir hier in Füssen für Schätze haben und in welchen Zusammenhängen sie stehen.“

Manche dieser Kulturschätze werden nach Ende der Ausstellung wahrscheinlich nicht wieder im Depot auf ihren nächsten Auftritt warten. Das Landschaftsmodell von 1929 bekommt einen festen öffentlichen Platz innerhalb der Klostermauern. Wer achtsam hinsieht, dem wird auffallen, dass hier einer der Besuchermagnete in der Region fehlt: der Forggensee. Denn als Stausee wurde er erst 1954 geschaffen. Hier ist noch der ursprüngliche Verlauf des Lechs in diesem Bereich zu sehen. In der Ausstellung sorgt das Modell jetzt schon für viel Gesprächsstoff, weil sich die Besucher aus der Vogelperspektive ohne Schilder und Karten in diesen kleinen Ausschnitt des Allgäus hineindenken müssen und sie dabei ganz von selbst an ihre eigenen Erlebnisse und Abenteuer erinnert werden.

 

Die Kulturgüter des Museumsdepots, die Isabelle Schwarz hütet, sind aber längst nicht alles, was die verwinkelte barocke Klosteranlage mit ihren vielen Räumen im Innern birgt. Ein paar Gänge und Türen weiter kümmert sich ihr Kollege Tobias Ranker um das Gedächtnis der Stadt und eine besondere Rarität: das Klosterarchiv. Doch dazu später.

„Entschuldigen Sie bitte“, meint er bei der Begrüßung höflich, „bei mir ist es etwas unaufgeräumt“ und schiebt ein paar gerollte Plakate zur Seite. Das liegt schon in der Natur seines Amtes als Stadtarchivar. Jeden Tag kommen neue Aktenordner und Kisten mit möglichem Archivgut zu ihm auf den Tisch. Alles Unikate. Gerade sieht sich der Historiker einen Bauplan für einen Wasserhochbehälter aus dem 19. Jahrhundert an. Urkunden, Akten, Protokolle, Amtsbücher, Manuskripte, Geburtenregister, Fotos oder auch Tonträger und Videomaterial – die Liste der Kostbarkeiten ist ziemlich lang. Und er muss sie alle bewerten, begutachten, säubern, aussortieren, ordnen und inventarisieren.

 

Neben der Verantwortung, die er trägt, braucht es dafür in diesem Arbeitsbereich viel Fingerspitzengefühl für Zusammenhänge. Material, das vor 1945 entstanden ist, wandert nach seiner Sichtung auf jeden Fall ins Archiv, wenn der Zustand des jeweiligen Stücks in Ordnung ist und der Bezug zur Stadtgeschichte gegeben ist. Doch für alles, was danach folgt aus den Jahren nach 1945 stammt, muss er sozusagen in die Glaskugel schauen – eine seiner wichtigsten Aufgaben. „Denn ich muss überlegen, welche historischen Fragen einmal in der Zukunft für Forschungen interessant sein könnten. In Augsburg ist beispielsweise ein Akt aufgehoben worden, der berichtet, wie einige Amerikaner die ihre Autos im Lech gewaschen haben. So etwas hätte man früher weggeworfen, aber heute würde das mit dem Hintergrund des Umweltschutzes auf jeden Fall aufbewahrt werden. Zu dieser Zeit aber hat man sich darüber keine Gedanken gemacht.“

Und wer sich den Job als Archivar sitzend und einsam vorstellt, dem braucht Tobias Ranker nur seinen Schrittzähler am Handy zu zeigen. An seinen Arbeitstagen kommt er ziemlich viel im Klosterbau herum. „Ich habe etwas für Dich!“ sei das Stichwort, bei dem er sich auf den Weg zu einem Sachbearbeiter der Stadtverwaltung macht, erzählt Ranker lachend. Wenn eine Akte in einem der städtischen Büros die gesetzliche Aufbewahrungsfrist überschritten hat, holt er die Unterlagen ab. „Da ich keine Verwaltungsausbildung habe, muss ich mich in die Begrifflichkeiten und die Ablagestruktur einer Kommune hineindenken und brauche deshalb auch den Austausch mit den Sachbearbeitern. So kann ich besser einschätzen, welche Unterlagen wirklich für das Archiv relevant sind, denn der Platz ist begrenzt.“

Letztes Jahr hat er um die 500 Ordner auf den Tisch bekommen, die er nach und nach auf ungefähr ein Drittel Archivmaterial „eindampft“. Jede Akte bekommt dann eine Kennnummer, damit sie anhand einer digitalen Tabelle und bestimmter Stichworte wiedergefunden werden kann.

Tobias Ranker sieht es als Privileg, in so einer historischen Anlage arbeiten zu können. „Hier entdecke ich immer wieder schöne Geschichten“, meint er. Für dieses besondere Werk von 1866, eine Art Bilderbuch der Stadt und eines seiner Lieblingsstücke im Archiv, möchte er Fördergelder sammeln, um es zur als Faksimile aufzulegen. Comicartig hat ein Bäckermeister darin die Weltgeschichte porträtiert, die für ihn mit der Varusschlacht begann und mit dem Bau der Hanfwerke in Füssen endete. Dazwischen gibt es bebilderte Informationen über den heiligen Magnus, Füssens Stadtpatron, oder die Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche in der Region.

Eigene Forschung zu betreiben, macht Ranker als Historiker besonders viel Spaß. So hat er auch ein bisschen freie Hand für stadtrelevante Themen. „Es ist eine spannende Aufgabe, an die Quellen zu gehen, etwas Neues herauszubekommen, wenn ich Akten und Unterlagen sichte oder neu bewerte.“ Im letzten Jahr war er überrascht, als er einen Artikel über 500 Jahre Bauernkrieg verfasste und dabei herausfand, dass Füssen im 1525 kurzzeitig zu Österreich gehörte.

Nicht selten bekommt Tobias Ranker auch Besuch von Füssenern, die ihm Nachlässe von Vereinsauflösungen, Dachboden- oder Kellerfunde für das Archiv bringen wollen. „Das Stadtarchiv bewahrt nicht nur Verwaltungsunterlagen auf. Es soll  ja auch ein Gesamtbild des städtischen Lebens dokumentiert werden.“ Historische Fotos sind für ihn besonders interessant, weil sich daran die Entwicklungen in der Stadt gut ablesen lassen.

Diese Funde muss er oft erst einmal entstauben und wie diese alte Bibel auf Schimmel- und Schädlingsbefall untersuchen. Außerdem sind Licht und Feuchtigkeit gefährlich für Papier, deshalb zählt die Bestandserhaltung ebenfalls zu seinen Aufgaben. Alle wichtigen Akten lagern vorsorglich in säurefreien Kartons.

„Und dann habe ich noch einen ganz wichtigen Job: das Entmetallen„, meint der Archivar und schmunzelt dabei.  „Büroklammern herauszumachen, das ist wirklich ganz wunderbar, denn die zerstören sonst mit der Zeit das Papier und dann ist das Dokument an der Stelle nicht mehr lesbar.“

Als eine der größten Herausforderungen sieht Tobias Ranker die Aufbewahrung digitaler Dokumente. „Mittlerweile werden in den Verwaltungen 90 Prozent der Akten digital erstellt und es ist eine nicht überschaubare Mammutaufgabe, wie man so etwas aufbewahrt. Früher hat man eine CD oder DVD gebrannt, aber diese sind nur 20 Jahre haltbar. Archivieren heißt aber eigentlich für die Ewigkeit.“

Und so macht er sich mit seiner berufsbedingten Vorliebe für Papier gerne auf den Weg in eine vollkommen analoge Welt: zum Klosterarchiv von St. Mang. Dass dies zu einem städtischen Archiv gehört, ist etwas ganz Besonderes und dieser Archivbereich ein kleiner, dichter Kosmos, der in sich abgeschlossen ist und in dem seit 1932 nur noch vereinzelt Dinge verschoben oder verändert wurden, um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Vermutlich ist das auch ein bisschen beruhigend für einen Archivar. „Das Klosterarchiv ist mehrmals umgesiedelt worden. Als es aus Sicherheitsgründen nach Reutte umgezogen wurde, hat es in dem Gebäude 1703 gebrannt. Da ist es etwas in Mitleidenschaft gezogen worden und an einigen Dokumenten kann man noch angekokelte Stellen finden.“ 

Hauptsächlich wird das Archiv des früheren Benediktinerklosters von Finanzbüchern „bewohnt“, in denen zum Beispiel Abgaben der Lehensnehmer vermerkt wurden. Auch Urkunden und Gerichtsurteile finden sich hier. Das älteste Dokument ist von 1239: Darin werden vom Kloster fünf Kirchen mit zugehörigen Wiesen an einen Priester in Bercham verliehen. Aber auch richtige Schwergewichte lagern in der Klosterkammer: Beeindruckend ist das riesige Majestätssiegel in einer Holzkapsel von 1715, mit dem eine Urkunde verschlossen wurde, in der Kaiser Karl VI. die Privilegien für das Kloster St. Man bestätigt. Für große Augen sorgt bei seinen Führungen auch das  Grundbuch von Aitrang mit einem Gewicht von ungefähr 20 Kilogramm.

Gut geschützt lagern die Schätze im Kloster Sankt Mang und behalten ihre spannenden, interessanten und berührenden Geschichten für sich, bis jemand sie für eine Ausstellung ins Rampenlicht holt – vielleicht auch erst in 200 oder 300 Jahren. Welches Bild sich dann wohl die Menschen anhand der Archivalien von Füssen und  seinen Bewohnern machen?

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