Lauten- und Geigenbau
Eine lebendige Tradition
Das gute Holz der hiesigen Bergwälder, die Via Claudia Augusta als Handelsverbindung und der befahrbare Lech als Transportweg für den Rohstoff Holz – die Grundlagen für Füssens Aufstieg als Wiege des gewerbsmäßig betriebenen Lautenbaus in Europa waren ideal. Im Jahr 1562 wurde die erste Lautenmacherzunft Europas in Füssen gegründet. Das war allerdings schon ein Hinweis darauf, dass der Berufsstand der Lautenbauer mit Problemen kämpfte. Denn der Zunftzwang sorgte für eine Regulierung des Marktes.
Zu dieser Zeit kamen in Füssen auf 2.000 Einwohner etwa zwanzig Lautenbauerwerkstätten. Das war eindeutig zu viel. Viele Meister und Gesellen suchten sich daher neue Arbeitsplätze in südlicheren Städten entlang der Via Claudia Augusta. Das führte dazu, dass in Venedig und Padua im 16. und 17. Jahrhundert etwa zwei Drittel aller Lautenbauer Füssener Abstammung waren. Im 17. und 18. Jahrhundert stieg der Bedarf an Streichinstrumenten. Auch der Geigenbau etablierte sich in Füssen. Im 19. Jahrhundert folgte der Einbruch. Für fast hundert Jahre wurde der Lauten- und Geigenbau in Füssen nicht mehr praktiziert. Heute hat sich das Handwerk mit fünf Geigenbauern und einem Zupfinstrumentenbauer wieder angesiedelt.
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Die Stadt Füssen hält ihre Lautenbau- und Geigenbau-Tradition lebendig. Die Dauerausstellung von Geigen und Lauten sowie einer gesamten Werkstatt im Museum der Stadt Füssen gilt als eine der schönsten Europas. Der Lautenmacherbrunnen am Brotmarkt erinnert an die einst starke Zunft. Auch das Festival „vielsaitig“ knüpft an diese Tradition an und macht sie jedes Jahr unter einem anderen Motto lebendig. Dann finden in der Stadt Konzerte, Kammermusikkurse, Workshops und Meisterkurse statt. Für die Fachwelt gibt es zudem ein Geigenbauforum. Auch die Kaisersaalkonzerte haben sich etabliert und gehören zum festen, kulturellen Repertoire der Stadt.
Außerdem pflegt Füssen seit 2012 eine Kulturpartnerschaft mit der italienischen Geigenbau-Metropole Cremona – der Heimat der berühmten Geigenbauer Amati und Stradivari. Füssener Lauten wurden bereits in Cremona präsentiert, eine hochkarätige Sonderausstellung mit Instrumenten der bedeutendsten Cremoneser Geigenbauer war 2012 zu Gast in Füssen.
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