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Tipps für einen aktiven Winter
Gut vorbereitet und informiert unterwegs
Schnee und Eis verzaubern die Allgäuer Landschaft und den Schlosspark rund um Füssen. Um diese in vollen Zügen zu genießen, hält die Region auch im Winter vielfältige Bewegungsmöglichkeiten bereit. Freuen Sie sich auf die kalte Jahreszeit und spüren Sie die wohltuenden Effekte von frischer klarer Luft und Bergpanorama für Körper, Geist und Seele. Zahlreiche Vorschläge für diverse Aktivitäten wie Winterwandern, Langlaufen oder Skitourengehen haben wir aufbereitet. Und schon sind wir mitten in der Natur – dem Lebensraum einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Seien Sie sich bitte bewusst, dass wir dort nur zu Gast sind und uns entsprechend umsichtig verhalten sollten. Darum finden Sie hier einige Tipps für den aktiven und sanften Wintergenuss. Unsere allgemeinen Hinweise zum liebe- und verständnisvollen Umgang mit der Natur ergänzen diese – bitte lesen Sie sie aufmerksam durch. Vielen herzlichen Dank dafür!
Tipps zum umsichtigen und naturverträglichen Wintersport
Die Alpen sind ein sensibler Naturraum mit einmaliger Flora und Fauna. Um diese Landschaft zu erhalten, ist rücksichtsvolles Verhalten unabdingbar. Bitte beachten Sie deshalb bei Ihren Unternehmungen die Hinweise der Kampagne #NatürlichWinter des Deutschen Alpenvereins. Denn gerade im Winter bedarf es einer besonderen Rücksichtnahme auf Natur und Wildtiere. Beachten Sie unbedingt die Schutzgebiete und verzichten Sie auf Unternehmungen bei Dämmerung und Dunkelheit. Neben Rücksicht auf die Natur ist auch ein respektvoller und freundlicher Umgang mit allen weiteren Bergsportlern selbstverständlich.
Anschaulich erklärt finden Sie viele Informationen rund um das eigene Verhalten in Zusammenhang mit der Tier- und Pflanzenwelt im "Winterknigge".
Wald-Wild-Schongebiete
Wer sich im Winter auf Schneeschuh- oder Skitour ins freie Gelände begibt, begegnet im Allgäu immer wieder Wald-Wild-Schongebieten. Diese werden vom Deutschen Alpenverein ausgewiesen und markieren besonders sensible Lebensräume von Wildtieren. Da die futterarmen Wintermonate auch für Tiere, die im Bergwald und an der Waldgrenze leben, besonders herausfordernd sind, sind störungsfreie Ruhezonen elementar. Denn jedes Aufschrecken verbraucht unnötig Energie – und das kann auf Dauer lebensbedrohlich für die Tiere sein.
Wald-Wild-Schongebiete sind mit weithin sichtbaren Schildern markiert. Auch wenn die Einhaltung auf Freiwilligkeit beruht, sollte es im Sinne aller Bergbegeisterten sein, den Naturraum bestmöglich zu erhalten und die dort lebenden, teils gefährdeten Tierarten zu schützen. Deshalb unsere Bitte: Berücksichtigen Sie die ausgewiesenen Schongebiete!
Entspannt und sicher unterwegs im Winter
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete
- Wählen Sie die Unternehmung nach Ihrem Können aus. Überschätzen Sie dabei nicht Ihre Kondition. Beachten Sie, dass ein Wetterumschwung, Nässe und Kälte einen erhöhten Kraftaufwand bedeuten.
- Eine Skitour oder Schneeschuhtour endet nicht am höchsten Punkt der Tour. Stellen Sie einen realistischen Plan über Höhenmeter und Kilometer bei Auf- und Abstieg, Schwierigkeit der Wegstrecken und Gesamtzeit auf.
- Kalkulieren Sie ausreichend Pausen ein und nehmen Sie genug zu Essen und Trinken mit. Im Winter ist warmer Tee zu empfehlen.
- Informieren Sie sich vorab über die Öffnungszeiten der Hütten auf der geplanten Unternehmung. Denken Sie an ausreichend Bargeld – auf Hütten kann meist nicht mit EC- oder Kreditkarte gezahlt werden.
- Planen Sie so, dass Sie nicht in den Dämmerungsstunden (frühe Morgen- und Abendstunden) unterwegs sind, um die Wildtiere nicht zu stören.
- Achten Sie auf passendes Schuhwerk und entsprechend der Unternehmung angepasste Ausrüstung. Nässe- und Kälteschutz sowie Kleidung im Zwiebelprinzip gehören zur Pflichtausrüstung. Auch Wechselkleidung ist sinnvoll. Handschuhe und Mütze dürfen nicht fehlen. Grödel und Wanderstöcke bieten Sicherheit bei Schnee und Glätte.
- Packen Sie immer eine Karte, ein Erste-Hilfe-Set ein. Sonnencreme ist bei Schnee aufgrund der Reflexion bei jeder Witterung zu empfehlen.
- Checken Sie vorab den Wetterbericht. Auch ein Blick auf den Tiroler Wetterbericht ist für Füssen empfehlenswert. Gegebenenfalls muss ein Vorhaben auch verschoben oder abgesagt werden.
- Je nach Unternehmung ist das Checken des Lawinenlageberichts unumgänglich. Touren in der freien Natur sollten nur gemacht werden, wenn die realistische Einschätzung der aktuellen Lawinensituation und der Umgang mit der Lawinenausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel) sicher beherrscht wird.
- Bei Unternehmungen mit Kindern: Gehzeiten und Schwierigkeitsgrad orientieren sich an den jüngsten Teilnehmern. Kinder brauchen mehr Pausen, bestimmen das Tempo und sollten ebenso gut ausgerüstet sein wie die Erwachsenen.
Während der Tour
- Bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen bzw. beachten Sie im Gelände die Routenempfehlungen.Halten Sie im Gelände Abstand zu Baum- und Strauchgruppen. Aufforstungen und Jungwald bitte schonen.
- Umgehen Sie Futterstellen für Wildtiere weiträumig.
- Halten Sie sich an Weg- und Gebietssperrungen, sie haben einen Grund.
- Verhalten Sie sich allgemein ruhig, herumschreien stört Wildtiere und auch andere Naturgenießer.
- Nehmen Sie Ihren Müll mit.
- Leinen Sie Hunde prinzipiell an, auch aus Rücksicht auf Wildtiere und andere Personen.
- Verhalten Sie sich kooperativ gegenüber anderen Sportlern, denn jeder hat das Recht, die Bergwelt zu erleben. Ein gutes Miteinander ist elementar.
- Sind Wildtiere zu sehen, beobachten Sie diese bitte nur aus der Distanz.
- Beachten Sie die Schutzgebiete und die darin geltenden Regeln.
Das Wetter am Berg – oft launisch
- Plötzliche Wetterumschwünge sind an und in den Bergen häufig. Beobachten Sie, was sich am Himmel tut.
- Bei heraufziehendem Nebel, Regen, Schnee oder Gewitter treten Sie umgehend den Rückweg an – auf dem schon bekannten Weg. "Abkürzungen" durch unbekanntes Gelände können lebensgefährlich sein.
- Bei Gewitter: Verlassen Sie Gipfel, Grate und meiden Sie einzeln stehende Bäume.
Brauche ich eine analoge Orientierung?
Im Winter geht es nicht so hoch hinaus wie im Sommer. Trotzdem ist man schnell in Gelände, wo zusätzliche Orientierung sinnvoll ist. Auch wenn Winterwanderungen, Skitouren etc. als digitale Tracks verfügbar sind, ist eine analoge Karte immer zu empfehlen – idealerweise eine Wintersportkarte oder spezielle Tourenführer. Denn was ist, wenn der Akku leer ist oder der Empfang fehlt? Mit einem analogen Medium ist die Orientierung im Gelände auch ohne digitale Helferlein sichergestellt. Vorausgesetzt, man beherrscht das Kartenlesen. Falls Sie darin noch nicht geübt sind, empfehlen wir Ihnen die kleine Kartenkunde vom Deutschen Wanderverband.
Detaillierte Karten und Tourenführer erhalten Sie im Buchhandel. In der Tourist Information Füssen und dem Tourist Info Punkt Weißensee gibt es zudem die Wintersportkarte der Region.
Winterwanderbeschilderung
Die offiziellen Winterwanderungen sind mit einer eigenen Beschilderung markiert. Die magentafarbenen Schilder sind im Winter besonders gut zu sehen und die Routen somit nicht zu verfehlen. An den Startpunkten finden sie zudem Übersichtstafeln mit entsprechenden Karten und Informationen zu den Touren.
Bitte beschränken Sie sich neben den in vielen Orten ausgewiesenen Winterwanderwegen auf die Wege in den Tallagen. Aufgrund der Schnee- und Witterungsverhältnisse kann es in höheren Lagen abseits der offiziellen Winterrouten schnell gefährlich werden.
Loipenbeschilderung
Auch die Loipen in Füssen, Weißensee und Hopfen am See sind beschildert, sodass Sie immer Orientierung und Überblick behalten.
Notruf und Rettung in den Bergen – Wissen, das Leben rettet
Niemand will in diese Situation kommen, aber es kann jederzeit passieren: Ein Notruf muss mitten in den Bergen abgesetzt werden. Dann ist es oft lebenswichtig, die richtige Telefonnummer griffbereit zu haben und die alpinen Notrufzeichen zu kennen.
Auch in den Bergen gilt der europaweite Notruf, welcher in allen EU-Mitgliedsstaaten gebührenfrei unter 112 erreichbar ist.
Alpines Notsignal – kommt beispielsweise zum Tragen, wenn kein Handyempfang vorhanden ist, jedoch Aussicht darauf besteht, dass das Signal von anderen Personen gesehen wird:
- Hör- oder sichtbares Zeichen (z.B. mit einem bunten Kleidungsstück) / Rufen, sechs Mal innerhalb einer Minute.
- Signal jeweils nach einer Minute Pause wiederholen.
- Antwortzeichen erfolgt drei Mal pro Minute.
Internationale Notrufzeichen:
- Beide Hände schräg nach oben gestreckt bedeutet "YES" und heißt "wir brauchen Hilfe".
- Eine Hand nach oben und eine Hand nach unten gestreckt bedeutet "NO" und heißt "wir brauchen keine Hilfe".
Am Besten ist es jedoch, man kann solche Situationen vermeiden. Gute Planung, realistische Selbsteinschätzung und das Beachten der Tipps sind die besten Voraussetzungen dafür. Und bitte sind Sie sich immer bewusst, dass die Retter der Bergwacht rein ehrenamtlich agieren.